Physikalisches Kolloquium
Jan. 16, 2007 at 5:17 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de
Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de
Quasikristalle sind inkommensurable Systeme. Sie besitzen neben dem Freiheitsgrad der elastischen Deformation - phononisch genannt - auch einen "phasonischen" Freiheitsgrad. Er äußert sich als lokale Strukuränderung, die durch atomare Sprungbewegungen ("Flips") ausgelöst wird. Phasonen steuern Phasenübergänge ("Soft-Phason-Transitions"). Sie folgen Versetzungen auf dem Weg durch den Quasikristall und begünstigen die Rissausbreitung. Phasonische Flips begleiten Phononen. Im langwelligen Grenzfall können Phasonen durch eine verallgemeinerte Hydrodynamik beschrieben werden. Anhand eines einfachen Quasikristall-Modells, der dynamischen Fibonacci-Kette, wird gezeigt, wie man Phasonensignaturen im Strukturfaktor findet. Molekulardynamik-Simulationen haben phasonische solitäre Wellen aufgezeigt, d.h. propagierenende, lokalisierte atomare Flipbewegungen.