Physikalisches Kolloquium

Nov. 14, 2006 at 5:17 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45

Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de

Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de

Strahlentherapie mit schweren Ionen
Prof. Dr. Gerhard Kraft (Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH, Darmstadt)


Eine klinische Schwerionen Therapie ist mit einem Finanzvolumen von 100 – 200 Mio. € mit Abstand das teuerste Einzelgerät für den Klinik Gebrauch.

In Deutschland sind z. Zt. zwei Kohlenstoff-Protonen-Therapien in Vorbereitung: Die Heidelberger Ionen Therapie, HIT soll Ende 2007 die ersten Patienten behandeln. Die RKA Therapie Anlage in Marburg wird voraussichtlich erst 2010 in Betrieb gehen. Daneben gibt es viele weitere Initiativen, zum Teil ernsthafte Projekte, wie in Kiel oder Berlin, aber auch Vorschläge von Finanzgruppen, die die Ionen Therapie als reine Verdienstmöglichkeit betrachten, ohne irgendein Basiswissen.

2005 gab es mehr als 20 Anfragen nach den Kassenvergütungssätzen. Offensichtlich sind die Vorteile der Ionen Therapie plötzlich so einleuchtend geworden, dass viele bereit sind, Kapital zu investieren. Dabei wurden die wesentlichen Vorteile der Therapie mit Protonen und schweren Ionen bereits 1946 von R. Wilson in Berkeley publiziert – damals mit sehr wenig Resonanz.