Der Ionenstrahlkühler und –buncher LIST für Online – Anwendungen an seltenen Radionukliden – Laserionenquellenentwicklung mit einem Titan:Saphir Lasersystem
Katja Wies (Institut für Physik)

Die LIST (Laser Ion Source Trap) ist eine neuartige Laserionenquelle zur Erzeugung isobarenreiner, gepulster Ionenstrahlen hoher Brillanz. Gegenüber einer herkömmlichen Laserionenquelle werden Atomisation und Ionisation durch Einbau einer Repellerelektrode entkoppelt. Atome gelangen in eine Radiofrequenz-Quadupolstruktur und werden dort durch Einschuss von drei resonant abgestimmten Laserstrahlen elementselektiv ionisiert. Durch Überlagerung von radialen Radiofrequenz-Quadrupolfeldern und axialen Gleichspannungspotenzialen werden die Ionen gespeichert und durch Stöße mit Puffergas gekühlt. Ein wohlkontrollierter Ionenpuls kann dann in den angeschlossenen Hochspannungs-Massenseparator zur weiteren Selektion und zum Transfer zu den Folgeexperimenten eingeschossen werden. Am RISIKO-Massenseparator der Universität Mainz wurde eine erste Testversion der LIST in Verbindung mit einem hochrepetierenden Titan:Saphir Lasersystem aufgebaut. Im Rahmen des Vortrags werden Computersimulationen zur Ionenfalle sowie erste Testmessungen zur LIST vorgestellt.
Weltweit besteht ein großes Interesse wartungsarme Festkörperlaser, wie das verwendete Titan:Saphir Lasersystem, an on-line Laserionenquellen einzusetzen. Vorraussetzung dafür ist die Kenntnis effizienzter Anregungsschemata für verschiedene Elemente. Im Rahmen des Vortrags werden spektroskopische Untersuchungen an Tc, Pd und Cu, sowie Laserionenquellen-Testmessungen am Oak Ridge National Laboratory vorgestellt.