Physikalisches Kolloquium
June 28, 2005 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de
Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de
Elektronische Korrelationen in Festkörpern hängen stark von der jeweils betrachteten Energieskala ab. Kollektive Phänomene wie Supraleitung oder magnetische Ordnung setzen erst auf Skalen weit unterhalb der nackten kinetischen und Wechselwirkungsenergien ein. Es ist daher sinnvoll, Freiheitsgrade nach Skalen zu sortieren, und den Einfluss der höherenergetischen (oder schnelleren) Moden auf die niederenergetischen durch sukzessive Abarbeitung der Freiheitsgrade von hohen zu tieferen Energien zu berechnen. Diese Grundidee wird in der sogenannten funktionalen Renormierungsgruppe realisiert durch eine exakte Hierarchie von Flussgleichungen, die die kontinuierliche Entwicklung vom mikroskopischen Modell-Hamiltonoperator zur effektiven Wirkung des Systems als Funktion eines Energie-Cutoffs beschreibt. Geeignete Trunkierungen dieser exakten Hierarchie haben in den letzten Jahren zu einer Reihe neuer approximativer Methoden zur Berechnung korrelierter Elektronensysteme geführt.
Im Vortrag werden zweierlei Anwendungen vorgestellt:
i) d-Wellen-Supraleitung und andere Instabilitäten im zweidimensionalen Hubbard-Modell; ii) Einfluss einzelner Störstellen auf eindimensionale Metalle (Luttinger-Flüssigkeiten).