Physikalisches Kolloquium

June 14, 2005 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45

Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de

Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de

Einstein und die Mathematiker
Prof. Dr. D. Rowe (Institut für Mathematik, Mainz)


Nach einer kurzen Besprechung der neuesten Einstein-Literatur wird auf das Hauptthema eingegangen. Also, wir war es mit Einstein und der Mathematik insbesondere mit seinem Verhältnis zu den Fachvertretern dieser für ihn benachbarten Disziplin? Diese Frage lässt sich kaum schnell oder eindeutig beantworten, vor allem weil seine Einstellung zur höheren Mathematik über die Jahre hinweg gewaltige Veränderungen erfuhr. Wir konzentrieren uns deswegen nur auf den entscheidenden Zeitraum von etwa 1913 bis 1918, als Einsteins allgemeine Relativitätstheorie entstand. Durch seine eigenen Aussagen können wir ein klares Bild davon machen, wie seine veränderte Auffassung zur Mathematik Schritt für Schritt mit seinem physikalischen Programm für eine Feldtheorie der Gravitation einherging. Unter seinen wichtigsten Gesprächspartnern damals gehörten die Mathematiker Marcel Grossmann, Tullio Levi-Civita, David Hilbert und Hermann Weyl. In Zusammenhang hiermit wird auch die Bedeutung der Beiträge der Göttinger Mathematiker zur Entstehungsgeschichte der allgemeinen Relativitätstheorie klar hervorgehen.