Seminar über Quanten-, Atom- und Neutronenphysik (QUANTUM)
Feb. 10, 2005 at 5 p.m. c.t. in Lorentz-RaumProf. Dr. Peter van Loock
Institut für Physik
loock@uni-mainz.de
Dr. Lars von der Wense
Institut für Physik
lars.vonderwense@uni-mainz.de
Eine modellunabhängige Bestimmung der Ladungsradien leichtester Elemente ist nur durch eine Kombination hochauflösender Spektroskopie mit präzisen Berechnungen des Masseneffektes der Isotopieverschiebung möglich.
Ausreichend genaue Berechnungen liegen zur Zeit neben Wasserstoff nur für Helium und Lithium vor. Bei diesen Elementen ist eine Bestimmung der Ladungsradien kurzlebiger Isotope von größtem Interesse. Hier liegen mit He-6,8 und Li-11 exotische Nuklide vor, die sich durch ein sogenanntes Neutronenhalo auszeichnen. Li-11, als das wohl am besten untersuchte Zwei-Neutronen-Halo, ist ein System das aus einem Li-9 Core und zwei schwach gebundenen Neutronen zusammengesetzt ist. In welchem Maße die beiden Neutronen auf den Core und insbesondere die Protonenverteilung innerhalb des Cores Einfluß nehmen, ist eine bislang ungeklärte Frage. Eine Messung der Isotopieverschiebung im 2s-3s Zweiphotonenübergang an neutralem Lithium-11 soll darüber Aufschluß geben. Entsprechende Experimente wurden im Jahr 2004 am ISAC Massenseparator (TRIUMF) durchgeführt, und die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden präsentiert.