Physikalisches Kolloquium

Dec. 7, 2004 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45

Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de

Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de

Materie unter extremen Bedingungen
Prof. Dr. Jan-Michael Rost (MPI für Physik komplexer Systeme, Dresden)


Materie unter extremen Bedingungen ist im Labor schwer realisierbar. Eine Ausnahme bilden Cluster unter der Einwirkung kurzer und starker Laserpulse mit der Möglichkeit, fundamentale Mechanismen der Licht-Materiekopplung in Theorie und Experiment zu erforschen. Der Vortrag wird den Bogen spannen von Licht mit 800 nm Wellenlänge aus konventionellen Infrarot-Lasern über 100 nm Licht, zum ersten mal als kurzer intensiver Laserpuls erzeugt am Free Electron Laser in Hamburg, bis hin zur Zukunft des X-ray-Free-Electron Lasers mit 3 nm Wellenlänge. Obwohl die Phänomene der Licht-Materiekopplung sich mit Variation der Wellenlänge stark ändern, ist ein gemeinsames Merkmal die Möglichkeit zu kollektiver Bewegung der Elektronen und eventueller Bildung eines Nanoplasmas als transientes Phänomen. Zum Abschluss soll noch ein anderer extremer Materiezustand zur Diskussion kommen, der seit kurzem im Labor realisierbar ist: Ultrakalte stark gekoppelte neutrale Plasmen erzeugt aus Gasen die in Fallen in die Nähe der Entartungstemperatur gekühlt werden.