Mit schweren Mesonen neuen Phaenomenen auf der Spur: Neue Resultate des LHCb-Experiments
Prof. Dr. Ulrich Uwer (Physikalisches Institut, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)

Das Standardmodell der Teilchenphysik beschreibt viele seltene Zerfälle von B und D-Mesonen durch Quantenkorrekturen. Zu diesen Prozessen tragen im Rahmen der Unschärferelation auch sehr schwere Teilchen bei. Neue, bisher nicht direkt nachgewiesene Teilchen können die vorhergesagten Korrekturen und damit auch die Zerfallseigenschaften der schweren Mesonen erheblich verändern. Ein Vergleich von präzise vermessen Meson-Eigenschaften mit den Vorhersagen des Standardmodells ermöglich deshalb eine Suche nach neuen Phänomenen und testet Massenskalen, die weit oberhalb der durch direkte Messungen zugänglichen Massenbereiche liegen.
LHCb ist ein auf den Nachweis und die Vermessung von B und D-Mesonen spezialisiertes Experiment am LHC. Es nutzt die enorme Rate mit der schwere Mesonen in den Hochenergie-Kollisionen des LHC erzeugt werden. Mit den Daten der ersten Betriebsjahre konnte LHCb bereits eine Reihe von sehr präzisen Messungen mit schweren Mesonen durchführen. Im Vortrag werden insbesondere neueste Resultate zur Verletzung der CP-Asymmetrie, d.h. der Teilchen-Antiteilchen-Symmetrie, in Zerfällen von B und D-Mesonen vorgestellt.