Physikalisches Kolloquium

June 19, 2012 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45

Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de

Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de

Aktuelle Ergebnisse vom CLOUD-Experiment am CERN
Prof. Dr. Joachim Curtius (Institute for Atmospheric and Environmental Sciences, Goethe-University Frankfurt)


Das CLOUD-Experiment am CERN ermöglicht Experimente zur Aerosol- und Wolkenbildung in der Atmosphäre unter gut kontrollierten Laborbedingungen. Die Experimente werden an einer neu aufgebauten Aerosolkammer mit weltweit einmaligen technischen Spezifikationen durchgeführt. Mit Hilfe einer Reihe neuentwickelter Messgeräte können erstmalig die Nukleationsprozesse auf molekularer Ebene abgebildet und quantitativ erfasst werden. Ein Schwerpunkt der Studien liegt bei der Rolle von Ionen für den Aerosolbildungsprozess, um die möglichen Einflüsse von kosmischer Strahlung (und deren Modulation durch die sonne) auf das Klima der Erde zu untersuchen. Hierfür wird ein Elementarteilchenstrahl vom CERN verwendet, um die kosmische Strahlung gezielt simulieren zu können. In den aktuellen Experimenten wurde die Aerosolneubildung für Schwefelsäure-Wasser-Partikel bei Temperaturen bis zu -65°C untersucht. Weiterhin wurde die Rolle von Ammoniak, Aminen und organischen Verbindungen auf den Nukleationsprozess im Detail untersucht.
Aus den experimentellen Ergebnissen werden neue Parametrisierungen abgeleitet, mit denen dann in globalen Aerosol- und Wolkenmodellen der Einfluss der Aerosolnukleation für die Wolkenbildung und das Klima abgeschätzt wird.
Der Vortrag gibt eine Übersicht über das CLOUD-Experiment und die neuesten Ergebnisse.