Neue Ansätze der historischen Klimatologie und Anwendung für die Analyse von Stürmen und Starkniederschlägen in Mitteleuropa seit 1871
Prof. Stefan Brönnimann (Institute of Geography, University Bern, Switzerland)

Der Fokus der Klimatologie richtet sich immer mehr auf Extremereignisse.
Dabei sind lange Datenreihen wichtig, da Extreme selten sind. In den letzten Jahren wurden dewegen vermehrt Bemühungen unternommen, meteorologische Datensätze für die Verganhenheit zu erstellen oder zu verbessern. Einerseits werden zusätzliche historische Messdaten digitalisiert, andererseits können durch neue numerische Techniken (Ensemble Kalman Filter) aus den zahlreichen aber nur bruchstückweise vorhandenen Reihen Datenprodukte hergestellt werden. Die "Twentieth Century Reanalysis" liefert 56 Realisierungen eines globalen, 3-dimensionalen, 6-stündlich aufgelösten Datensatz der Atmosphäre zurück bis 1871. Mit diesem Datenensemble lassen sich Extremereignissen analysieren. Im Vortrag wird auf die neuen Datenprodukte und Bestrebungen eingegangen. Danach werden Auswertungen der historischen Daten präsentiert zu den Bereichen aussertropische Stürme und Starkniederschläge im Alpenraum.