Physikalisches Kolloquium

April 23, 2002 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45

Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de

Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de

Gravitationslinsen: Lichtablenkung in Schwerefeldern und astrophysikalische Anwendungen
Prof. Dr. Jürgen Ehlers (MPI f. Gravitationsphysik, Golm)


Elektromagnetische Wellen werden durch gravitierende Körper frequenzunabhängig abgelenkt, wie Einstein 1915 mit seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorhersagte und wie zuerst 1919 (optisch) und viel genauer seit 1969 (radioastronomisch) experimentell nachgewiesen wurde. Eine Reihe zunächst theoretisch erschlossener Effekte wurden seit 1979 verifiziert und werden zu Massenbestimmungen, Abschätzungen kosmischer Parameter u.a. benutzt:
Mehrfach-Abbildungen von Quasaren und Galaxien, Energiefluss-Verstärkungen und Bildverzerrungen durch differentielle Ablenkung, Zeitverschiebungen zwischen Lichtkurven, Polarisationsbeziehungen zwischen Bildern einer Quelle.
Diese Effekte zeigen, dass die durch die Raumzeitmetrik bestimmten Lichtkegel durch Materie verzerrt werden und i.a. Kaustiken bilden.