Physikalisches Kolloquium
May 13, 2003 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de
Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de
Ausgehend von den physikalischen Grundlagen werden die Anforderungen an die Entwicklung von Hochtemperatursupraleiter-Werkstoffen für Anwendungen im Bereich der Energietechnik aufgezeigt. Entsprechend ihrer physikalischen Eigenschaften wie Verhalten im Magnetfeld oder Verformungseigenschaften ergeben sich für die verschiedenen Werkstoffe unterschiedliche Anwendungsfelder und Fertigungstechniken. BSCCO-Ag-Verbundbänder werden mit der "Pulver im Rohr"-Technik in Längen von einigen 100 Metern hergestellt und bereits in einem Energiekabel-Demonstrator getestet. Für Anwendungen in Magnetfeldern bei 77 K eignet sich zur Zeit nur YBCO - entweder in Form von biaxial texturierten Bändern, die durch Dünnschichtprozesse hergestellt werden können, oder in Form von schmelztexturiertem YBCO-Massivmaterial, in dem sich magnetischer Fluß einfrieren läßt. Diese Materialien können als "kalte Dauermagnete" eingesetzt werden. Die maximal erreichten Remanenzen liegen dabei um eine Größenordnung höher als bei ferromagnetischen Dauermagneten. Die Effekte des eingefrorenen magnetischen Flusses werden an Hand supraleitender Magnetschwebebahnen im Experiment demonstriert. Außerdem wird das SUPRATRANS-Projekt im Vergleich zum TRANSRAPID vorgestellt.