Physikalisches Kolloquium
April 28, 2009 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de
Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de
Vor 50 Jahren entdeckte Rudolf L. Mößbauer die „rückstoßfreie Kernresonanzfluoreszenz von Gammastrahlung“. Für den nach ihm benannten „Mößbauer-Effekt“ erhielt er 1961, erst 32-jährig, den Nobelpreis für Physik. Es entwickelte sich schnell daraus eine neue spektroskopische Methode, Mößbauer-Spektroskopie genannt, die auf Grund des Informationsgehalts der damit messbaren elektrischen und magnetischen Hyperfeinwechselwirkungen sowie der Möglichkeit, Materialien zerstörungsfrei zu untersuchen, Eingang in viele Bereiche der Festkörperforschung gefunden hat.
Im Vortrag werden nach einem kurzen historischen Rückblick der Effekt erläutert und die beobachtbaren Hyperfeinwechselwirkungen mit ihrem Informationsgehalt aufgezeigt. An Hand von ausgewählten Anwendungsbeispielen aus Grundlagen- und angewandter Forschung wird die Aussagekraft der Mößbauer-Spektroskopie bei Untersuchungen von physikalischen und chemischen Eigenschaften (Magnetismus, Elektronenstruktur- und Bindungsfragen, Phasenübergänge u.a.) fester Stoffe verdeutlicht. Der Vortrag schließt mit einem Ausblick auf moderne methodische Weiterentwicklungen.