Physikalisches Kolloquium
Feb. 5, 2002 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de
Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de
Quantenmechanische Superpositionen makroskopisch unterscheidbarer Zustände sind normalerweise unbeobachtbar kurzlebig: Sie zerfallen schnell zu Zustandsgemischen, auf Grund dissipativer Einflüsse der Umgebung. Daher gehören quantenmechanische Interferenzeffekte nicht zur Alltagserfahrung. Auch der Schlüssel zum Verständnis des Messprozesses in der Quantenmechanik liegt in der schnellen Dekohärenz.
Jüngste Experimente mit "mesoskopischen Superpositionen" belegen die Zeitskalentrennung von Dekohärenz und Wahrscheinlichkeitsevolution.
Die Dekohärenz makroskopischer Superpositionen verläuft zu schnell, als dass Fermis Goldene Regel anwendbar wäre. Das hier vorliegende Kurzzeitverhalten ist dennoch leicht verständlich und einfach beschreibbar, insofern die Umgebung mit vielen ihrer Freiheitsgrade an einen Systemfreiheitsgrad angreift.
Der Vortrag wird den gegenwärtigen Stand der Experimente kurz streifen und in einer zweizeiligen "Rechnung" kulminieren, die die Universalität der schnellen Dekohärenz makroskopischer Superpositionen illustriert.