Physikalisches Kolloquium
Dec. 18, 2007 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de
Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de
Mit dem Start des ‚Global Ozone Monitoring Experiment’ (GOME) auf dem Europäischen Forschungssatelliten ERS-2 im April 1995 wurde es erstmals möglich, die globale Verteilung einer Vielzahl bodennaher Spurenstoffe zu bestimmen. Solche Messungen erlauben insbesondere die Identifizierung und Quantifizierung wichtiger natürlicher und künstlicher Quellen von Schadstoffen und Klimagasen, die sich typischerweise in Bodennähe befinden (wie z.B. Waldbrände, Kraftwerke, Verkehr). Globale Spurenstoffverteilungen konnten so zum Beispiel von den Molekülen NO2, HCHO, O3, SO2, CO, CH4, etc. gemessen werden. Der herausragende Vorteil solcher Satellitenmessungen ist, dass sie im wesentlichen für alle Gebiete der Erde die gleiche Empfindlichkeit besitzen. Zudem integrieren sie über die gesamte vertikale Atmosphärensäule; es ‚entgehen’ ihnen also keine Emissionen. Satellitenmessungen machen somit unabhängig von nationalen Emissionskatastern und verschaffen einen neutralen Blick auf die globale Verteilung von Emissionen. Dauerhaft erhöhte Messwerte über einem Staat sind z.B. ein Indiz für falsche Angaben in nationalen Emissionskatastern. Im Vortrag werden aktuelle Forschungsergebnisse zur globalen Verteilung und Transport atmosphärischer Schadstoffe und zu den Budgets von Klimagasen gezeigt.