Physikalisches Kolloquium
Oct. 30, 2007 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de
Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de
Die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) hat sich seit ihrer Einführung in die klinische Routine bei vielen diagnostischen Fragestellungen etablieren können. Die MRT-Untersuchung der menschlichen Lunge und ihrer Erkrankungen hingegen ist nach wie vor ein Feld aktueller Forschungsaktivitäten. Hier treten verschiedenste Probleme auf, wie z.B. die geringe Spindichte, magnetische Suszeptibilitätseffekte und die Atem- und Herzbewegung, die eine breite Anwendung der 1H-MRT für Lungenuntersuchungen erschweren. Mittlerweile haben eine Reihe von signifikanten technischen und methodischen Fortschritten und ein verbessertes Verständnis der Abbildungsmechanismen dieses Forschungsgebiet weiter vorangetrieben. Gegenwärtig macht die 1H-MRT an der menschlichen Lunge mit bemerkenswerten Ergebnissen auf sich aufmerksam und bietet sich als interessantes Alternativverfahren an. Beispielsweise ist als relativ neues MRT-Verfahren die kontrastmittelgestützte 3D- Angiographie zur Gefäßdarstellung in der Lunge vorgestellt worden. Weitergehend wurden auch funktionelle Bildgebungstechniken entwickelt, die eine regionale Bestimmung der Lungenperfusion- und Ventilation ermöglichen.
In diesem Beitrag werden die physikalischen Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten verschiedener (funktioneller) 1H-MRT-Lungenbildgebungstechniken vorgestellt. Endziel dieser Entwicklungen wird es sein, dem Kliniker ein Arsenal an „Push Button“-Untersuchungsmethoden für die klinische Routine zur Verfügung zu stellen.