Physikalisches Kolloquium
May 8, 2007 at 5 p.m. c.t. in Hörsaal des Instituts für Kernphysik, Becherweg 45Prof. Dr. Friederike Schmid
Institut für Physik
friederike.schmid@uni-mainz.de
Prof. Dr. Concettina Sfienti
Institut für Kernphysik
sfienti@uni-mainz.de
Wetter und Klima werden wesentlich von Wolken geprägt. Tiefe Wolken (Wolkenhöhe kleiner ≈ 2 km) sind meist relativ warm und bestehen deshalb überwiegend aus flüssigen Wassertropfen. Insgesamt wirkt diese Wolkengruppe hauptsächlich abkühlend auf die bodennahe Luftschicht. Mittelhohe Wolken (≈ 2-6 km Höhe) hingegen enthalten teilweise gleichzeitig Wasser- und Eispartikel. Da sich die optischen Eigenschaften der kugelförmigen Wassertropfen von denen der Eiskristalle stark unterscheiden, ist der Klimaeinfluss von mittelhohen Wolken (Erwärmung oder Abkühlung) sehr komplex. Hohe Wolken (Mindesthöhe ≈ 6 km) sind reine Eiswolken und wirken insgesamt erwärmend auf die unter der Wolke liegenden Atmosphärenschichten.
Die Stärke der Erwärmung/Abkühlung durch die drei Wolkengruppen hängt von zahlreichen Faktoren ab. Wesentlich dabei sind die Größe, Dichte und Form der Wolkenpartikel (Wassertropfen, Eiskristalle) sowie die geometrische Wolkendicke. Die komplizierte klimatische Wirkung dieser Parameter wird im Vortrag anhand von konkreten Beispielen erläutert. Die dabei verwendeten experimentellen und theoretischen Methoden werden eingeführt. Aus den offenen wissenschaftlichen Fragen werden konkrete Forschungsvorhaben für die Zukunft abgeleitet.